28 de outubro de 2025

Der Reiche Jüngling

Der Reiche Jüngling

Er trat zu Jesus und fragte ihn:
— Guter Meister, was muss ich tun, um das ewige Leben zu erben?
— Wenn du gerettet werden willst, halte die Gebote: du sollst nicht töten, du sollst nicht ehebrechen, du sollst nicht stehlen, du sollst kein falsches Zeugnis geben, ehre deinen Vater und deine Mutter und liebe deinen Nächsten wie dich selbst.
— All das habe ich von Jugend an befolgt; was fehlt mir noch?
— Wenn du vollkommen sein willst, verkaufe alles, was du hast, gib es den Armen, und du wirst einen Schatz im Himmel haben. Dann komm und folge mir nach.
— Ich, Meister?
— Ja; du wirst mit mir kommen; du wirst von Stadt zu Stadt, von Dorf zu Dorf ziehen.
— Ja, Meister, das ist schön!
— Deine Kleider werden, wie meine, den roten Staub der Wege tragen. Du wirst, wie meine Jünger, das Brot essen, das aus der Almosen kommt... Gehe jetzt, verkaufe, was du besitzt, und wenn du arm und demütig bist, komm mit mir, und sorge dich nicht um dein Morgen.
— Aber, Meister, es ist so schwer...
— Findest du? Geh reich und komm arm zurück, das ist alles...
— Meister, ich habe Paläste... feine Möbel... Truhen voller Edelsteine... ich besitze Weinberge, Herden... Meister, ich bin reich, aber ich will gerettet werden, ich will den Himmel... Sag mir, Herr, noch einmal, was soll ich tun?
— Geh, verkaufe alles; gib es den Armen und komm arm zurück; und folge mir.
— Meister...
— Gehst du schon?
— Meister, leb wohl...
— Leb wohl, junger Mann...

Mit gesenkten Schultern und den Blick auf den Boden gerichtet, geht der junge Mann langsam fort... Er ist traurig...
Auch der Meister, traurig und nachdenklich, seufzt:
— Wie schwer ist es für einen Reichen, in das Reich Gottes einzutreten! Unglücklich sind jene, die an den Reichtum gebunden sind!...
Johannes, der dies hört, fragt:
— Herr, wer kann dann gerettet werden?
— Was für die Menschen unmöglich ist, ist für Gott nicht unmöglich!

Der reiche Jüngling geht langsam weiter. Es scheint, als trüge er die ganze Last der Welt. An einer Wegbiegung bleibt er stehen, blickt zurück, als wolle er sich von einem verlorenen Glück verabschieden...
Dann beschleunigt er seinen Schritt und... verschwindet.

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