13 de outubro de 2025

DER SOHN DER WITWE

DER SOHN DER WITWE

Nain, ein Dorf am nördlichen Abhang des Kleinen Hermon, etwa achtunddreißig Kilometer von Kafarnaum entfernt, war Schauplatz eines der größten Wunder Jesu.
Es war Abend. Die Sonne stand kurz davor, hinter den Bergen zu versinken, als der Erlöser, begleitet von Seinen Jüngern und einer Menge, die sich nicht von Ihm trennen konnte, den schmalen Weg hinaufging, der zum Ort führte.

Nahe dem Stadttor musste Er einem anderen Zug den Weg freimachen, der in entgegengesetzter Richtung hinausging. Es war ein Begräbnis. Auf einer Bahre, ohne Sarg, trug man den Leichnam eines jungen Mannes, in ein Tuch gehüllt.
Hinter ihm kam seine Mutter, sehr traurig und verzweifelt, begleitet von Verwandten und Freunden. Sie war Witwe, und der Verstorbene, fast noch ein Knabe, war ihr einziger Sohn, ihre einzige Stütze für die Zukunft. Er war tot. Was sollte nun aus ihr werden?

Als Jesus hörte, was geschehen war, sagte Er, immer voll Erbarmen und Mitleid, zu der untröstlichen Witwe:
— Weine nicht, Tochter.

Er näherte sich der Bahre, gab ein Zeichen, anzuhalten und sie niederzusetzen. Alle drängten sich um den Heiland. Was würde geschehen?
Die Bewunderer des göttlichen Wundertäters waren es gewohnt, Ihn große Wunder vollbringen zu sehen; aber bei einem Toten, der schon zum Grab getragen wurde – was konnte Er tun?

Die Augen der Menge, weit geöffnet vor Neugier, verfolgten jede Bewegung des Meisters. Als Jesus den leblosen jungen Mann sah, bleich und starr in der Kälte des Todes, sprach Er mit gebietendem Ton:
— Junger Mann, ich sage dir: Steh auf!

Ein Schauder der Ergriffenheit ging durch die Menge. Kein Zweifel – der Tote war auferstanden. Alle konnten sehen, wie sich der Körper bewegte, wie die fahle Farbe wich; die Augen öffneten sich und leuchteten, die Lippen bewegten sich – der Tote sprach.
Er war nicht mehr tot. Er lebte – lebte in Fülle.

Und Jesus nahm ihn bei der Hand und übergab ihn seiner Mutter, die, unter Tränen der Rührung und Freude, zu Boden fiel, um dem Herrn des Lebens und des Todes zu danken.

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