24 de junho de 2025

Der Katechismus von Trient und der Vollständige Katholische Glaube

Seit dem Konzil von Trient (1545–1563) verfügt die katholische Kirche über einen Referenzkatechismus, der ihre immerwährende Lehre zusammenfasst. Dieser Römische Katechismus wurde aus einem dogmatischen und unfehlbaren Konzil heraus formuliert, das die reformatorischen Thesen über den Glauben und die Sakramente mit Anathemen belegte. Daher wurde er von der katholischen Tradition stets als sichere Anleitung zur Glaubensunterweisung betrachtet. Im Gegensatz dazu ist der Neue Katechismus der Kirche (1992), der aus dem Zweiten Vatikanischen Konzil hervorgeht, weder dogmatisch noch unfehlbar. Wie Professor Orlando Fedeli betont, hatte das Konzil nur einen pastoralen Charakter, ohne endgültige lehramtliche Definitionen. Infolgedessen besitzt auch der daraus abgeleitete Katechismus keinen unfehlbaren Charakter. Papst Johannes Paul II. bat darum, diesen Katechismus als „sicheren und authentischen Referenztext“ zu verwenden, machte ihn jedoch nicht verpflichtend; wie Prof. Fedeli sagt: „Bitten ist nicht befehlen.“ Zusammengefasst: Während der Katechismus von Trient aus einem unfehlbaren Konzil stammt, besitzt der Katechismus von 1992 lediglich pastorale Autorität und schafft Raum für Mehrdeutigkeiten.

Konzil von Trient: Dogmatisches und Unfehlbares Konzil
Das Konzil von Trient wurde von Papst Paul III. als Antwort auf die protestantische Reformation einberufen. Seine Dekrete sind dogmatisch und unfehlbar: Prof. Orlando Fedeli merkt an, dass in Trient „alle reformatorischen Thesen... über den katholischen Glauben und die Sakramente mit Anathemen verurteilt wurden“. Daraufhin wurde 1566 der Römische Katechismus (Katechismus von Trient) verfasst, der auf diesen Konzilsbeschlüssen basiert. Sein gesamter Inhalt ruht somit auf lehramtlichen Definitionen, denen keine neue Interpretation entgegengesetzt werden kann. Die darin enthaltene Lehre – etwa über die Gnade, die Sakramente, die Hierarchie und die Moral – wurde von den Kirchenvätern und Päpsten ohne spätere Neuerung gelehrt und gewährleistet die „sichere Kontinuität“ des traditionellen Glaubens. Wie Prof. Orlando zusammenfasst, stützen wir uns immer auf den Katechismus des unfehlbaren Konzils von Trient, der uns ein sicheres Fundament für die Lehre bietet.

Das Zweite Vatikanische Konzil als Pastoralkonzil
Im Gegensatz dazu widmete sich das Zweite Vatikanische Konzil (1962–1965) vor allem pastoralen Ansätzen und der Aktualisierung der Kirchensprache, ohne neue Dogmen zu definieren. Der Professor betont selbst: „Wenn der Neue Katechismus dasselbe lehrt wie der von Trient, können wir den von Trient verwenden. Wenn er abweicht, müssen wir nur den von Trient verwenden.“ Mit anderen Worten: Bei jeder Abweichung ist die Lehre von Trient maßgeblich. Außerdem empfahl Johannes Paul II. bei der Verkündung des Katechismus von 1992 nur dessen Lektüre im Geiste der Gemeinschaft; es gab keine päpstliche Anordnung, ihn vollständig an die Stelle des alten zu setzen. Prof. Orlando stellt unmissverständlich fest: „Bitten ist nicht befehlen... Wer bittet, befiehlt nicht.“ Daher ist es keine Rebellion, dem alten Katechismus zu folgen – im Gegenteil, diese Wahl bekräftigt unsere Treue zur tausendjährigen Lehre der Kirche, die durch pastorale Neuerungen nicht überholt wird.

Religionsfreiheit: Alte Lehre versus moderne Neuerung
Der Katechismus von Trient vertritt die klassische Sicht: Die einzig wahre Religion ist der katholische Glaube, und das Verbreiten gegenteiliger Überzeugungen – wie von der Reformation vertreten – ist ein schwerwiegender Irrtum. Vor dem Zweiten Vatikanischen Konzil sah die Kirche in den modernen Gesetzen zur „Religionsfreiheit“ (z. B. das Predigtrecht für Häretiker) eine Gefahr für die Wahrheit. Der Syllabus Errorum von Pius IX. (1864) verurteilte sogar den Irrtum, „dass die Religionsfreiheit ein Menschenrecht sei und gesetzlich verankert werden müsse“. Im Gegensatz dazu bekräftigt die Konzilserklärung Dignitatis Humanae (1965) das persönliche Recht auf Religionsfreiheit ohne Zwang als grundlegenden menschlichen Wert. Der Katechismus von 1992 folgt dieser Linie: Er lehrt, dass Menschen rechtlichen Schutz genießen sollen, um ihren Glauben nach ihrem Gewissen zu bekennen. Viele Traditionalisten sehen darin eine „mit der ständigen Lehre der Kirche unvereinbare Neuerung“. Trient und die alten Päpste lehnten die Vorstellung ab, dass alle Irrtümer im Namen der Gerechtigkeit zu dulden seien – sie konnten unter bestimmten Umständen zugelassen werden, aber nicht als Rechte. Die moderne Sprache bringt Mehrdeutigkeiten mit sich: Die Frage, ob die Kirche nun alle Religionen als gleichwertig anerkennt, bereitet jenen Schmerz, die in Christus den einzigen Weg zum Heil sehen. Dieses Thema zeigt, wie der neue Katechismus vom tridentinischen Schwerpunkt abweichen kann und lehramtliche Debatten über die wahre Bedeutung der „Religionsfreiheit“ auslöst.

Ökumene und Christliche Einheit
Ein weiterer Unterschied zwischen den Katechismen betrifft die ökumenische Ausrichtung. Trient bekräftigte die strikte Einheit der katholischen Kirche und verurteilte die protestantischen Sekten als von der wahren Kirche getrennt. Es gab keinen Raum für „gleichberechtigten Dialog“ mit anderen Kirchen; Ziel war deren Rückkehr zur römischen Einheit oder deren Identifikation als vom Glauben abgefallen. Nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil entstanden Dokumente, die den Dialog mit nichtkatholischen Christen sowie mit Juden und Muslimen förderten, wobei gemeinsame Werte betont wurden. Der Katechismus von 1992 spiegelt diesen Geist wider: Er erkennt Elemente der Wahrheit außerhalb der Kirche an und ruft zu gegenseitigem Respekt auf (vgl. Unitatis Redintegratio, Nostra Aetate). Kritiker sehen darin „Neuerungen“, die die traditionellen Definitionen zu verwässern scheinen. Sie weisen etwa darauf hin, dass Pius XI. in Mortalium Animos ausdrücklich die Irrtümer des modernen Ökumenismus als indifferentistisch verurteilte. Der Vergleich dieser Herangehensweisen zeigt den Gegensatz zwischen der tridentinischen Betonung der einen Wahrheit und dem nachkonziliaren Geist des Dialogs. Für uns erfordert die „Kontinuität des Glaubens“, dass der Ökumenismus immer der vollständigen Wahrheit untergeordnet bleibt; jede Mehrdeutigkeit in die entgegengesetzte Richtung gilt als Widerspruch zum historischen Lehramt der Kirche.

Bischöfliche Kollegialität: Monarchie vs. Kollegium
Das Konzil von Trient betonte den Primat des Papstes als Nachfolger des heiligen Petrus und seine höchste Autorität. Die Bischöfe wurden als rechtmäßige Hirten der Diözesen anerkannt, aber stets in voller Gemeinschaft mit dem römischen Pontifex. Beim Zweiten Vatikanischen Konzil hingegen wurde in den Dokumenten Christus Dominus und Lumen Gentium dem „Bischofskollegium“ besondere Bedeutung zugemessen, wobei die gemeinsame Verantwortung der Bischöfe für die Gesamtkirche hervorgehoben wurde. Viele Traditionalisten sehen darin eine ungewöhnliche Betonung, obwohl das Erste Vatikanische Konzil (1870) bereits eine gewisse Kollegialität anerkannte. Die traditionelle Kritik unterscheidet jedoch: Kollegialität darf niemals den petrinischen Primat mindern. Dennoch deuten manche Auslegungen der nachkonziliaren Texte auf eine Öffnung für beratende Konzile oder kollegiale Entscheidungen mit eigenem Gewicht hin. Beispielsweise wird gefragt, ob das moderne Verständnis von Mitregierung nicht über das frühere hierarchische Modell hinausgeht. Auch wenn der neue Katechismus offiziell den Primat des Papstes bekräftigt, legt sein allgemeiner Ton eine stärkere „Synodalität“ nahe (vor allem nach dem Konzil), die sich von der eindeutigen Sprache der Vergangenheit unterscheidet. Diese Verschiebung – wenn auch subtil – wird als doktrinäre Abweichung gewertet, die nach Ansicht der Konzilskritiker nicht zur konstanten katholischen Tradition passt, in der der Papst als Grundstein und Einheitsmodell herrscht.

Heil außerhalb der Kirche: Heilsnotwendige Einheit
Schließlich fällt das Thema des Heils ins Auge. Der Katechismus von Trient – entsprechend der Tradition Extra Ecclesiam nulla salus – lehrt, dass Christus der einzige Mittler ist, aus dem die Kirche hervorgeht. Wer die Kirche bewusst ablehnt, empfängt nicht die gewöhnlichen Mittel des Heils. Der neue Katechismus jedoch erklärt (vgl. Lumen Gentium 16), dass jene, die die Kirche ohne eigenes Verschulden nicht kennen, aber aufrichtig nach Gott suchen und das Rechte tun, gerettet werden können. Im Allgemeinen wird also ein Heil auch außerhalb der sichtbaren Grenzen der Kirche durch die Gnade Gottes zugelassen. Für Vertreter der traditionellen Lehre stellt dies eine bedeutende Veränderung dar: Früher galt die Rede vom „Heil außerhalb der Kirche“ als Irrtum oder zumindest zweideutig; heute klingt sie pastoral inklusiver. Die moderne Betonung der unüberwindlichen Unwissenheit öffnet Raum für widersprüchliche Auslegungen über die Reichweite der einzigen Kirche Christi. Viele betrachten dies als eine „doktrinäre Mehrdeutigkeit“ des neuen Katechismus, im Gegensatz zur klaren und unmissverständlichen Lehre früherer Zeiten, die ausdrücklich betonte, dass man mit Christus durch den Glauben und die Sakramente der Kirche verbunden sein muss, um das ewige Heil zu erlangen.

In all diesen Punkten – Unfehlbarkeit des Konzils, Religionsfreiheit, Ökumene, Kollegialität und Heil – wird deutlich, dass der Römische Katechismus solide und stabil ist, während der Katechismus von 1992 neue und bisweilen mehrdeutige Elemente einführt. Ihn zu verteidigen ist kein Akt des Ungehorsams gegenüber dem Lehramt, sondern die Bekräftigung, dass die „immerwährende“ Lehre der Kirche sicher, unveränderlich und ausreichend ist. Wie Prof. Orlando richtig sagt: Wenn der neue Katechismus mit dem alten übereinstimmt, kann man ihn verwenden; wenn er abweicht, „soll man nur den von Trient verwenden“. Unser Widerstand ist weder persönlicher noch ideologischer Natur. Wenn wir dem Katechismus des unfehlbaren Konzils folgen, handeln wir in Treue zur „Fülle der Wahrheit“, die Christus seiner Kirche anvertraut hat.

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